Die Sächsische Zeitung berichtet davon, wie drastisch die #Mieten in Sachsen in den vergangenen zehn Jahren gestiegen sind. Am stärksten zog der Mietpreis in Leipzig an: von 5,03€ im Jahr 2011 auf 7,17€ 2020 (nettokalt).
Lina vom „Netzwerk Leipzig – Stadt für alle“ spricht heute ab 20 Uhr im linksdrehenden Radio bei Radio Blau über Gentrifizierung im Leipziger Osten und die Aktionen am 27. März zum Housing Action Day.
Am Samstag, den 27.03.2021 finden zum Housing Action Day verschiedene Aktionen statt, um für das Recht auf Wohnen und die Situation der Mieter_innen in Leipzig aufmerksam zu machen.
Ab 14 Uhr finden Kundgebungen statt – am Neustädter Markt – am Connewitzer Kreuz – Am Adler
Von 11-16 Uhr macht die Nachbarschaftsinitiative Musikviertel unter dem Motto „Mieten stoppen – Vielfalt erhalten. Musikviertel gemeinsam erhalten“ in der Karl-Tauchnitzstr. 15 auf die Situation der Mieter_innen im Musikviertel aufmerksam.
Die Mietergemeinschaft Schönefelder Höfe produziert eine Radiosendung, die ihr ebenfalls an diesem Tag auf Radio Blau hören könnt. Genaue Sendungsdaten findet ihr hier bald.
Die Initiative „Leipzig für Alle: Aktionsbündnis Wohnen“ ruft am 27. März ab 14 Uhr zur Kundgebung im Leipziger Osten am Neustädter Markt unter dem Motto „Gemeinsam für ein Recht auf Wohnen“ auf. An den Vorbereitungen sind weitere stadtpolitische Initiativen beteiligt. Kundgebungen werden ebenfalls ab 14 Uhr im Westen Am Adler (Solidaritätsnetzwerk Leipzig) angekündigt sowie im Süden am Connewitzer Kreuz (Vernetzung Süd). Da wegen der notwendigen Hygienemaßnahmen große Demonstrationen nicht durchgeführt werden können, wird überdies zur Beteiligung mit dezentralen Aktionen wie Fensterdemos oder dem Aushängen von Transparenten aufgerufen. Die Mietergemeinschaft Schönefelder Höfe produziert eine Sondersendung im freien „Radio Blau“ am Housing Action Day.
An dem Aktionstag werden am 27. und 28. März unter dem Motto „Housing for people – not for profit!“ europaweit Aktionen koordiniert. Informationen in deutscher Sprache („Wohnen für Menschen statt für Profite“) finden Sie unter https://www.housing-action-day.net
Den Hauptforderungen des bundesweiten Zusammenschlusses 1) Wohnungen für alle! 2) Mietschulden erlassen! 3) Mieten senken – Gewinne umverteilen! 4) Bodenspekulation beenden – Wohnungskonzerne vergesellschaften! haben die Leipziger Initiativen einen eigenen Aufruf vorangestellt, den Sie im Anhang finden.
Maria Kantak vom Aktionsbündnis erklärt: „Die Zuspitzung am Wohnungsmarkt geht weiter: In Leipzig wird es enger und teurer. Mieten steigen wie eh und je. Dagegen steigen die Preise im Neubau ungebremst. Und alle können sehen, dass die Obdachlosigkeit zunimmt. Auch Gastro- und Kultureinrichtungen oder Dienstleistungsbetriebe sind durch fehlende Einnahmen schwer betroffen. Trotzdem werden politische Instrumente wie gemeinnütziger Wohnungsbau oder Mietpreisbremse nur zaghaft umgesetzt. Deswegen werden die stadtpolitischen Initiativen Druck machen: auf die Kommune genauso wie auf die Wohnungspolitik des Freistaates und des Bundes.“
„Leipzig für Alle: Aktionsbündnis Wohnen“ hat seit Frühjahr 2018 bei mehreren Demonstrationen zu den Themen Mieten und Wohnen jeweils tausende Menschen auf die Straße gebracht. Den Aufrufen hatten sich Gewerkschaften, Verbände, Parteien und weitere stadtpolitische Initiativen angeschlossen. Im März 2020 mussten die geplanten Demonstrationen wegen des Auftreten des Coronavirus‘ SARS-CoV-2 kurzfristig abgesagt werden. Weitere Informationen finden Sie unter:
Bundesweit planen Mieter*innen und Recht auf Stadt-Gruppen schon seit geraumer Zeit den Housing Action Day 2021 am 27. März. Unten könnt ihr den Aufruf des Aktionsbündnisses lesen. Here you can read this also in other languages.
Wie wollen wir leben? Gemeinsam für eine solidarische Stadt!
Noch ist Winter im Zeichen der Pandemie, aber bald kommt der Frühling. Zeit für Träume und Visionen, Zeit für Protest und Widerstand. Lasst uns gemeinsam kämpfen für eine solidarische Stadt: Macht mit beim Housing Action Day 2021 am 27. März!
Heraus aus der Krise
Eine würdevolle und sichere Wohnung ist die dritte Haut jedes Menschen und ein Grundbedürfnis. Während Menschen mit einer Wohnung zu Hause bleiben können, um solidarisch die Pandemie zu bekämpfen, können sich Wohnungslose auf der Straße und Geflüchtete in ihren Massenunterkünften kaum vor Corona schützen. Die häusliche Gewalt gegen Frauen nimmt zu. Während Immobilienkonzerne weiter hohe Renditen erzielen, müssen Mieter*innen in Kurzarbeit oder verlieren ihre Jobs ganz. Die schon zuvor zu hohen Mieten werden unbezahlbar. Auch Betreiber*innen von Kleingewerbe kämpfen um ihr Überleben. Während der Staat große Wirtschaftsbetriebe mit milliardenschweren Rettungspaketen unterstützt, wird die Kulturszene in den Lockdown geschickt und Begegnungsorte werden geschlossen. Auch hier herrscht Existenzangst. Arbeitsplätze werden vernichtet. Zudem droht ein großer Verlust an Inspiration und gesellschaftlichem Austausch. In der Krise verschärft sich die soziale Frage und damit auch die Mieten- und Wohnungskrise. Die Kluft zwischen Privilegierten und Nicht-Privilegierten wird tiefer und breiter. Das wollen wir nicht hinnehmen. Deshalb fordern wir:
1) Wohnungen für alle!
Wohnungslose und Geflüchtete in Wohnungen oder Hotels unterbringen! Leerstand beenden! Besetzungen legalisieren! Mehr Plätze in Frauenhäusern! Zwangsräumungen, Versorgungssperren und Kündigungen verhindern!
2) Mietschulden erlassen!
Wohnraum, Kleingewerbe, Kulturszene und soziale Zentren sichern! Keine Subventionen für hohe Mieten und Finanzinvestor*innen!
3) Mieten senken – Gewinne umverteilen!
Höchstmieten festsetzen! Krisengewinne abschöpfen – Sonderabgabe zur Bewältigung der Corona-Krise!
Die Stadt als unser Lebensumfeld soll unsere Bedürfnisse widerspiegeln. Wir brauchen eine Stadt, wo das Glück und das Leben der Vielen mehr zählt als das Streben nach Macht und der Reichtum von wenigen.
Trotz der Pandemie gibt es starke Antworten. Wir kämpfen zusammen mit »Deutsche Wohnen & Co. enteignen!« für die Vergesellschaftung von Immobilienkonzernen und unterstützen die Forderungen nach einem bundesweiten Mietenstopp/Mietendeckel. Wir begrüßen die Arbeit von Mietervereinen und unterstützen den Aufbau von Mieter:innen-Gewerkschaften und anderen Formen der Organisierung von unten. Wir sind an der Seite aller Gruppen, die sich für eine antirassistische, feministische, klimagerechte und barrierefreie Stadt einsetzen, und rufen dazu auf, unsere Kämpfe zusammen zu führen. Vernetzen wir uns, um gemeinsam diese Stadt zu gestalten!
Auch über die Miet- und Wohnungsfrage hinaus fragen wir: Wie wollen wir gemeinsam leben?
In einer Stadt … mit der Möglichkeit für jede*n zu wohnen, wie sie*er möchte … mit einer gerechten Verteilung der Ressourcen und der gesicherten Erfüllung unserer Grundbedürfnisse … mit Kultur, Toleranz und Räumen für unsere Unterschiedlichkeit … mit einem respektvollen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen ….
Träumt, spinnt Visionen und baut mit an der solidarischen Stadt! Wir sehen uns beim Housing Action Day 2021!
Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn
In Berlin haben am 28. März Menschen zum Housing Action Day auf der Straße demonstriert. Die Polizei befand, dass dies nicht dem Rahmen der Ausgangsbeschränkungen entspricht.
Macht euch selbst ein Bild.
Fakt ist:
Wenn alle zu Hause bleiben sollen, brauchen alle ein zu Hause.
Wenn alle den empfohlenen Hygienemaßnahmen nachkommen sollen, brauchen alle hygienische Mindeststandards.
Im Vorfeld des 28. März war Radio Blau im Gespräch mit Aktivist_innen über Aktivismus, Forderungen und über direkte sowie lang- und mittelfristige Möglichkeiten, Wohnen für alle zu ermöglichen und die Mietfrage zu stellen.
An vielen Orten in Deutschland und Europa wurde heute der Housing Action Day begangen. Weniger laut, weniger gemeinsam, aber im Geiste vereint und versammelt für ein Recht auf Wohnen für ALLE.
Hier einige der Sprüche, die auf den Plakaten an den Häusern prangten:
„Wer mit Immobilien handelt, handelt mit Menschen.“
„Schutz vor Corona braucht ein Zuhause“
„Stopp dem Ausverkauf unserer Stadt“
„Feministische Freiräume erhalten und verteidigen.“
„Wohnraum muss bezahlbar bleiben“
„Häuser denen, die sie brauchen.“
„Marktwirtschaft + Wohnen = Mietenwahnsinn“
„Auch in Zeiten von Corona: Wohnen ist Menschenrecht und keine Ware.“
***Unsere
Solidarität und unser Kampf für das Recht auf eine Stadt, in der
alle gut und sicher wohnen können, sind wichtiger denn je.***
Am
28. März 2020 demonstrieren Menschen europaweit unter dem Motto
„Wohnen für Menschen statt für Profite“. Mit dem Protest
solidarisieren wir uns insbesondere mit den Erkrankten, den
Risikogruppen sowie mit allen Menschen, die ihre Einkommensquelle
verloren haben und deren Existenz bedroht ist. Um Wohnungsverluste zu
verhindern, existenziellen Ruin abzuwehren und gesundheitlichen
Schutz zu sichern, fordern wir:
–
Stopp von Räumungsklagen und Zwangsräumungen!
–
Keine Energie- und Wassersperren!
–
Moratorium für Mietzahlungen, Erlass von Mietschulden und
Renditeverzicht!
–
Mietendeckel und Mieterhöhungstopp!
–
Moratorium für Hypothekenzahlungen!
–
Auflösung von Sammelunterkünften wie Lagern und die menschenwürdige
Unterbringung!
–
Beschlagnahmung von leerstehenden Wohnungen sowie Ferienwohnungen!
–
Legalisierung von Besetzungen leerstehender Wohnungen und Häuser!
–
Solidarfonds für Kleingewerbetreibende, Freiberufler*innen, Kultur-
und soziale Einrichtungen!
– Bedingungsloses Grundeinkommen für 6 Monate!
***Dem
Mietenprotest weiterhin eine Stimme geben.***
Macht
unsere Forderungen auf Fenster- und Online-Demonstrationen hörbar
und sichtbar: Malt Transparente und Plakaten und hängt diese in eure
Fenster! Nutzt gelbe Handschuhe als Zeichen! Macht mit Kreide auf der
Straße auf Entmietungen in eurer Nachbarschaft aufmerksam! Macht
unseren Protest in den Städten auch hörbar, indem ihr um am 28.
März 2020 um 18 Uhr für zehn Minuten mit Töpfen und Deckeln
scheppert oder anders Lärm oder Musik macht! Seid kreativ und
mobilisiert für diese Aktion eure Nachbar*innen! Produziert Bilder,
Texte und Videos von diesen Aktionen und postet sie unter den
Hashtags #HousingActionDay2020 #togetheragainstcorona.
Auch
bei einem Kontaktverbot können wir handeln und uns wehren! Es gibt
Lösungen, um Menschen zu schützen und zu helfen. Wir müssen sie
nur durchsetzen. Kämpft mit uns und organisiert euch!