Pressemitteilung zu den Housing Action Days in Leipzig vom 24.04.2025

Housing Action Days / Aktionstage Wohnen: Leipziger Initiativen vernetzen sich und fordern Mietendeckel und Wohnungsnot stoppen

In Leipzig sind dieses Jahr erneut lokale Initiativen, Vereine und Mieter:innen zu den Housing Action Days, den Aktionstagen Wohnen, aktiv. Mit zahlreichen Veran-staltungen machen sie auf ihre Forderungen nach bezahlbarem Wohnen, Freiräumen und solidarischen Nachbar:innenschaften aufmerksam, vernetzen sich und wollen ihre Erfahrungen und ihr Know-how mit anderen Menschen teilen.

Das Programm aus Gesprächen, Kundgebungen, Rundgängen, Infoveranstaltungen und Filmen läuft bereits seit 8. April 2025 und erstreckt sich noch bis zum 10. Mai 2025. In der aktuellen Woche – vom 23.-30.04.2025 – geht die Veranstaltungsreihe in die heiße Phase – in Leipzig und auch in Städten weltweit .

Neben zahlreichen Einzelveranstaltungen in Leipzig wird die gemeinsame Kundgebung am Sonntag, den 27. April, von 14-18 Uhr im Clara-Zetkin-Park, die Möglichkeit bieten, den selbst gesteckten Zielen der Vernetzung näherzukommen. Selbstorganisierung und Vernetzung von Mieter:innen ist notwendig, weil der Wohnungs- und Immobilienmarkt die Probleme der Menschen nicht löst, sondern verschlimmert. Die wohnungspolitischen Instrumente sind in den letzten Jahrzehnten immer weiter beschnitten und abgebaut worden. Das Mietrecht schützt in dieser Situation nicht mehr ausreichend vor Verdrängung und erzwungenem Umzug oder gar Wohnungslosigkeit.

„Die Wohnungsmisere in Leipzig hat tiefergehende, länger zurückliegende Ursachen als nur den Bevölkerungszuwachs. Sie ist das Resultat des jahrelangen Abbaus wohnungspolitisch regulierender Instrumente und einer damit einhergehenden Kräfteverschiebung zugunsten privatwirtschaftlich agierender Unternehmen gegenüber kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsversorgern. Um das Problem grundlegender anzugehen, unterstützen wir als Stadtteilinitiative bundesweite Ansätze, wie die Forderung eines Mietendeckels und eine Reform bei der Umwandlung in Eigentumswohnungen, Eigenbedarfskündigungen sowie Vorkaufsrechten“, so Robin Weisbach von der Stadtteilinitiative Vernetzung Süd.

Wie die Stadtteilinitiative unterstützen viele der beteiligten Initiativen die aktuellen wohnungspolitischen Kampagnen „Wohnungsnot stoppen“ (wohnungsnot-stoppen.de) und „Mietendeckel jetzt“ (mietendeckel-jetzt.org), welche einerseits Mieterrechte auf dem rauen Wohnungsmarkt zu stärken suchen und andererseits die grundlegende Reform des Mietrechts durch einen bundesweiten Mietendeckel fordern.

Ein weiteres Ziel der Leipziger Housing Action Days ist es, Mieter:innen, Hausgemeinschaften und Nachbarschaften in Leipzig in die Lage zu versetzen, sich den Zumutungen der Wohnungsmisere zu widersetzen, ihre Rechte als Mieter:innen wahrzunehmen, sich gegenseitig zu unterstützen und schließlich auch politische Forderungen an Stadt, Land und Bund zu erarbeiten.

Der zuletzt überregional bekannt gewordene Fall einer überteuerten Massen-WG in Lindenau wäre nicht so bekannt geworden, wenn Nachbar:innen und Mieter:innen sich nicht im Bündnis #unitedcapitulation bereits über längere Zeit und über Stadtteilgrenzen hinweg, zusammengeschlossen hätten und die Praxis ihres Vermieters – dem Firmenkonglomerat um United Capital RE GmbH, ihrer (ehemaligen) Geschäftsführer und der mit ihnen verbundenen und weit verzweigten weiteren Firmen – dokumentiert hätten. Immer wieder melden sich Betroffene beim Bündnis und bitten um Unterstützung. Dazu eine:r der Mieter:innen:

„Nach dreieinhalb Jahren sind wir nach wie vor über die Dreistigkeit und Unverfrorenheit der beiden (ehemaligen) Geschäftsführer erschrocken. Verstöße baurechtlicher Art werden dem Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung regelmäßig gemeldet. Wir sammeln Erfahrungsberichte und unterstützen Betroffene auch mental bei ihren Einzelkämpfen. Wir arbeiten bei rechtlichen Fragen eng mit dem Mieterverein Leipzig zusammen. Jede:r sollte seine:ihre Rechte und Pflichten kennen und sich durch Drohgebärden nicht einschüchtern lassen. Es gilt sich als Mieter:innen und Nachbar:innen gegenseitig zu unterstützen!“

Um Leipziger Mieter:innen erste Schritte und Hinweise zur Wahrnehmung ihrer Rechte und Möglichkeiten einer solidarischen Praxis aufzuzeigen, arbeiten Leipziger Gruppen gerade an der Neuauflage der Infobroschüre „…schon wieder Ärger mit den Vermieterinnen – Selbsthilfe, Beratung und Tipps für Mieterinnen“. Die Veröffentlichung der Neuauflage ist noch für das Frühjahr 2025 vorgesehen.

Mit all diesen Erfahrungen und einer zunehmenden Vernetzung verschiedener Recht-auf-Stadt-Initiativen entwickelt sich in Leipzig auch ein Know-How und stärkeres Selbstbewusstsein, sich in die Stadtentwicklung aktiv einzumischen und diese mitgestalten zu wollen, wie das Beispiel Bürgerbahnhof Plagwitz zeigt:

„Private Eigentümer:innen und Investor:innen planen seit Jahren an den tatsächlichen Bedarfen der Stadtgesellschaft vorbei. Unter dem Deckmantel der Wohnungsnot werden sozial- und klimaschädliche Nachverdichtungen über die Köpfe der Menschen hinweg durchgedrückt. Dabei werden ganze Straßenzüge umgewälzt und wertvolle Freiräume zerstört. Bezahlbarer Wohnraum entsteht daraus jedoch kaum. Die Stadt gehört allen, nicht einigen wenigen. Leipziger:innen an die Verhandlungstische!“, sagt die Bürgerinitiative „Bürgerbahnhof Plagwitz erhalten!“

Weitere Information zum Programm der HAD: leipzigfueralle.de/2025/04/03/housing-action-days-2025/

Housing Action Days 2025

In Leipzig tun wir uns auch dieses Jahr wieder zusammen: Initiativen, Vereine und Mieter*innen machen auf ihre Forderungen nach bezahlbarem Wohnen, nach Freiräumen und solidarischen Nachbar*innenschaften aufmerksam. 

Die HOUSING ACTION DAYS sind globale Aktionstage für das Recht auf Wohnen und auf Stadt, initiiert von der European Action Coalition for the Right to housing and the city. Sie finden – dezentral organisiert – seit einigen Jahren in Deutschland und auch in Leipzig statt. 

Die Mieten in unserer Stadt explodieren, sie wurden in den vergangenen zehn Jahren um über 50 % erhöht. Ein Ende dieser Mietaufwärtsspirale ist (noch) nicht in Sicht. Rigoros und ohne Rücksicht auf individuelle Schicksale und auch auf rechtliche Grundlagen werden Mieterinnen und Mieter schikaniert und aus ihren oftmals jahre- und jahrzehntelang bewohnten vier Wänden geworfen. Ob Eigenbedarf oder hochwertige Modernisierung: Der Grund für Kündigungen ist zumeist die Profitsteigerung. Leipzig wird deshalb auch als „Boomstadt für Wohnungskonzerne und auswärtige Kapitalanleger“ bezeichnet.

Wir wollen dem entschlossen etwas entgegensetzen. Wir stehen solidarisch an der Seite von Mieterinnen und Mietern, wir versuchen solidarische Nachbarschaften mit aufzubauen. Unser Ziel ist es, dass das Wohnen als Element der öffentlichen Daseinsvorsorge und dass Wohnraum als öffentliches Gut behandelt wird. Es gehört nicht an die Börse, noch soll es auf dem Markt gehandelt werden. Das gilt es einzufordern und zu verteidigen.

Wir kämpfen gegen Entmietungen und für einen echten Mietendeckel. Deshalb unterstützen wir auch zwei bundesweite Kampagnen zum Thema: Wohnungsnot stoppen und Mietendeckel jetzt!

Sprecht uns an und werdet Teil der vielfältigen wohnungs- und stadtteilpolitischen Initiativen und Bündnisse in Leipzig!

Fragen, Mitmachen & Unterstützen: leipzigfueralle@posteo.de

TERMINE:

DIENSTAG 08.04.


E97 12:30 Uhr
Kundgebung zum Prozessauftakt der E97 vor dem Amtsgericht
Die E97 ist ein Haus auf der Eisenbahnstraße mit mehreren WGs und einem selbstverwalteten Ladenprojekt. Die Bewohnenden wehren sich aktuell gegen Entmietung. Unterstützt sie und kommt zur Kundgebung am 1. Verhandlungstag der Räumungsklagen.
Ort: Amtsgericht Leipzig, Bernhard-Göring-Str. 64 (Südvorstadt)
Mehr Infos unter: e97.org

DONNERSTAG 10.04.

Hallo Jahrtausendfeld, kannst du mich hören? 16:00 – 21:00 Uhr
Ausstellung und Podiumsdiskussion zu den Chancen für einen Jahrtausendfeld-Park im Leipziger Westen, organisert von kreuzer Leipzig, Ökolöwe, Schaubühne Lindenfels und Bürgerinitiative »Jahrtausendfeld retten!« Mit: Ariane Jedlitschka (Verein Superblocks im Leipziger Osten), Niclas-Robin Rosendahl (Ökolöwe – Umweltbund Leipzig) und Matilda Oeken (Mitherausgeberin der Broschüre »Stadt für Alle! Strategien der Aneignung stadtpolitischer Prozesse in Leipzig«, 2025).
Ort: Schaubühne Lindenfels, Karl-Heine-Str. 50 (Plagwitz)
Weitere Infos online: schaubuehne.com/spielplan/hallo-jahrtausendfeld-kannst-du-mich-hoeren

SONNTAG 13.04.

Kiezvernetzung West 12:00 – 18:00 Uhr
Transparente, Banner und Fahnen herstellen, um Ende April stadt- und mietenpolitische Themen in den Straßen und an den Häusern von Leipzig sichtbar zu machen! Besonders Menschen aus Hausprojekten sind aufgerufen sich mit den Miet- und Wohnkämpfen von unten solidarisch zu zeigen und ihre Häuser/Fassaden im Rahmen der Aktionstage zu nutzen! + Kaffee & Kuchen
Ort: Zollschuppenstr. 1 (Plagwitz)
Info/Kontakt: kiever-west@riseup.net

MITTWOCH 23.04.

Seume 30 15:00–19:00 Uhr
Erzählcafé mit »Haus im Fluß«, Küfa, Film
»Wenn nur ein Container zum Leben bleibt.« Ein Trailerpark in Berlin-Lichtenberg war lange das Zuhause für fast 200 Menschen. Doch nun soll er geräumt werden. (31 min.)
Veranstaltet von: L‘Anarres e.V.– Verein für kollektive Wohnformen
Ort: Seumestr. 30 (Knautkleeberg)
Info/Kontakt: seume30.org

FREITAG 25.04.

Kontaktstelle Wohnen 16:30-18:00 Uhr
Infotreffen für interessierte Ehrenamtliche. Lerne die Kontaktstelle Wohnen kennen! Uns geht es darum, geflüchteten Menschen zu helfen und uns gegen Rassismus auf dem Wohnungsmarkt einzusetzen. Du kannst bei uns mitmachen und lernen, wie man den Workshop »Zusammen Wohnungen finden« leitet. Oder du kannst Menschen zu Wohnungsbesichtigungen begleiten. Wie das geht, erklären wir dir. Wir freuen uns auf dich!
Ort: Georg-Schwarz-Str. 19 (Altlindenau)
Info/Kontakt: info@kontaktstelle-wohnen.de

Innovatives Netzwerk Wohnen mit Behinderung (INWoB)
ab 18:00 Einlass, Beginn 18:30
Gemeinschaftlich und inklusiv wohnen – Zwischen Assistenz und Freundschaft. Film und Diskussion über das Leben in inklusiven WGs
Wie können wir gemeinschaftliches Zusammenwohnen, Inklusion und Pflege gestalten? Was können wir aus den Erfahrungen der Wohngemeinschaft Hartroda lernen, die 1978 als inklusives Wohnprojekt in der DDR gegründet wurde? Wie setzen heutige inklusive WGs ihre Vorstellungen von Care-Arbeit und Zusammenleben um und welche Möglichkeiten und Grenzen gibt es dabei?
Diesen Fragen widmen wir uns bei einer Diskussionsveranstaltung, die die Geschichte und Erfahrungen von der Kommune Hartroda zum Ausgangspunkt nimmt. Kommentiert wird der Film von ehemaligen Kommunard:innen. Außerdem wird ein Film über die inklusive WG »6+4« aus Dresden gezeigt und von Bewohner:innen über den Alltag, ihr Zusammenleben und ihre gegenseitige Unterstützung erzählt.
Die Veranstaltung wird in Leichte Sprache gedolmetscht.
Mit Rollstuhl zugänglich

Ort: Die Villa, Großer Saal, Lessingstr. 7 (Zentrum West)
Info/Kontakt: mail@inwob.net

Zolle 7 ab 19:00 Uhr
KüfA und Infostand – Erfolgreich gegen Entmietung
Der Verein Zolle7 e.V. lädt zu KüfA und offenem Austausch ein. Als Hausprojekt, welches sich vor einem halben Jahr erfolgreich gegen drohende Entmietung zur Wehr setzen konnte, hat die Zolle7 einige Geschichten und Erfahrungs
werte zu teilen.
Ort: Zollschuppenstr. 7 (Plagwitz)

SAMSTAG 26.04.

Bürgerinitative »Jahrtausendfeld retten« 11:00 – 12:00 Uhr
Rundgang
Die letzte verbleibende Brache nördlich der Karl-Heine-Straße soll mit einer überdimensionierten Privatschule bebaut werden. Wie das die Gentrifizierung im Viertel vorantreibt und welche Alternativen es gibt, wollen wir mit euch bei einem Rundgang diskutieren.
Treffpunkt: Jahrtausendfeld, Ecke König-Albert-Brücke (Lindenau)
Info/Kontakt: jahrtausendfeld.noblogs.org

Viel Miete, wenig Liebe 14:00-17:00 Uhr
Informativer Stadtteilrundgang mit Gästen und Überraschungen zur »Südvorstadt-für-alle«-Kampagne. In den letzten drei Jahren hatten Mieter:innen und die Stadtteilinitiative Vernetzung Süd eine sozial-ökologisch nachhaltige Sanierung von 105 kommunalen Wohnungen gefordert. Die Erfahrungen mit Politik, Verwaltung, LWB und Medien in diesem Prozess möchten wir aufarbeiten, um am Ende zu fragen, wie und wo können wir als Mieter:innen und Nachbarschaft in der Südvorstadt weiter wohnungspolitisch intervenieren.
Start: Kochstr. 13/15 und weitere Stationen (Südvorstadt)
Info/Kontakt: vernetzungsued.de

SONNTAG 27.04.

Gemeinsame Kundgebung – Housing-Action-Kaffeetafel 14:00-18:00 Uhr
Versammlung für ein Recht auf Wohnen und Stadt sowie Vernetzung und Support mit und von verschiedenen wohnnungspolitischen Initiativen aus Leipzig. Wir wollen das Unmögliche probieren: Action und Kaffeetafel in einem! Wir wollen rechtlich aufgeklärte und sich selbst organisierende Mieter*innen, Hausgemeinschaften und Nachbarschaften in Leipzig!
Ort: Nähe Sachsenbrücke (Zentrum-Süd)

Wolle43-Hausprojekt 16:00 Uhr
Infostand/Popcorn/Sekt
Ort: Wolfgang-Heinze-Str. 43 (Connewitz)
Info/Kontakt: wolle43.home.blog

MITTWOCH 30.04.

Sold City – Wenn Wohnen zur Ware wird (Teil 2) 18 Uhr
Filmvorführung. Der zweiteilige Film zeigt, wie der Immobilienboom entstanden ist und wie Betroffene ihn in verschiedenen Städten erleben. Im zweiten Teil wird sich auf Alternativen zu dieser Dynamik fokussiert. Dabei werden auch internationale Beispiele aus Wien und Singapur gezeigt. (Infos zum Film: salzgeber.de/soldcity)
barrierefreier Zugang möglich
Ort: Georg-Schwarz-Straße 19, EG (Lindenau)
Info/Kontakt: Haus und WagenRat e.V.

SAMSTAG 10.05.

frauguste 16:00 -22:00 Uhr
Vergemeinschaften in Krisenzeiten?
Praxisbeispiel frauguste und SoWo Leipzig eG: Kundgebung mit Extras
Ort: Eckhaus Frommannstr. 11/Augustenstr. 3 (Reudnitz)
Info/Kontakt: frauguste.de sowo-eg.org

Housing Action Days in Leipzig vom 2. bis 7. April 2024

An vielen Orten der Stadt werden Initiativen, Bündnisse und Mieter*innen auf ihre Forderungen nach bezahlbarem Wohnen, nach Freiräumen und solidarischen Nachbar*innenschaften aufmerksam machen.

Die HOUSING ACTION DAYS sind europaweite Aktionstage für das Recht auf Wohnen und auf Stadt, initiiert von der European Action Coalition.

Hier findet Ihr eine europweite Online-Karte mit einer Übersicht der geplanten Aktionen zun den Housing Action Days. Dort sind auch alle Leipziger Veranstaltungen eingetragen.

Sie finden seit einigen Jahren in Deutschland und auch in Leipzig statt. In diesem Jahr haben sich verschiedene wohnungs- und mietenpolitische Initiativen, Hausgemeinschaften, Ladenprojekte und Stadtteilinitiativen in Leipzig vernetzt und bieten ein buntes Programm an. Schwerpunkte sind der Leipziger Osten, Süden und Westen.

Fragen, Mitmachen & Unterstützen? – Kontaktiert: leipzigfueralle@posteo.de

Programm vom 02.-07.04.2024

Dienstag, 2. April 2024

19:00 -23:00 Uhr

Auftaktveranstaltung zu den Leipziger Housing Action Days: Filmabend mit anschl. Gespräch zu Leipziger Stadtteilinitiativen und Möglichkeiten der Mieter*innenorganisation (Einlass: 19 Uhr, Film: 19:30 Uhr, Gespräch: 21 Uhr)

Ort: Eisenbahnstraße 97 (Volkmarsdorf)

Orga: Con Han Hop sowie Initiativen aus Westen, Süden, Osten Leipzigs

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Mittwoch, 3. April 2024

ab 17:00 Uhr

Filmabend mit Küfa zum Thema Wohnen für alle

Ort: Seumestraße 30 (Knautkleeberg) (Die Veranstaltung ist bedingt barrierefrei (Bei Regen gibt es eine Stufe zum Indoorbereich. Die Toilette ist nur über 3 Stufen erreichbar.)

Orga: L’Anarres e.V./Verein für kollektive Wohnformen

www.seume30.org

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Donnerstag, 4. April 2024

14:30 – 17:30 Uhr

KAFFEEklatsch & MIETtratsch. Offenes kostenloses Nachbarschaftscafé zum Thema Mieten im Viertel. Keine Rechtsberatung dafür gemütlicher Nachmittag zum gemeinsamen Aufregen, mitfühlsamen Zuhören & Kraft tanken. Mit Kaffee, Tee, Kuchen, Infomaterial, Adressentipps & netten Leuten.

Ort: Eisenbahnstraße 150 (Volkmarsdorf)

18:00 -21:00 Uhr

Podiumsdiskussion: „Subkultur braucht Schutz: Wie stoppen wir die Verdrängung unserer Ladenprojekte?“

Ort: Ost-Passage Theater (Konradstraße 27, Neustadt-Neuschönefeld)

Orga: Die Linke Leipzig Ost/Nordost sowie E97/Con Han Hop, KIGE, Erythrosin, Lauter Läden, Das Japanische Haus

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Freitag, 5.April 2024

18:00 – 19:00 Uhr

Film und Diskussion mit der H48 aus Berlin (https://www.h48bleibt.org/)

Ort: Wasserschaden (W2) (Volkmarsdorf)

Orga: Wasserschaden

19:00 – 23:00 Uhr

Vernetzungstresen von Projekten und Interessierten im Leipziger Osten + KüfA

Ort: Wasserschaden (W2) (Volkmarsdorf)

Orga: Wasserschaden

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Samstag, 6. April 2024

13:00 – 22:00 Uhr

Restefest in der Verschenkekiste

Der Umsonstladen wird verdrängt und muss ausziehen. Heute öffnet er zum letzten Mal seine Türen für euch.

Ort: Verschenkekiste e.V. (Eisenbahnstraße 109)

Orga: verschenkekiste.de

15:00 – 16:00 Uhr

Rundgang „Ein Park für uns – warum ein unbebauter Plagwitzer Bahnhof besser ist!“

Auf dem Bahnhof selbst will eine private Investorin bauen, nördlich davon baut ein weiterer Investor außerdem ein Hotel, möblierte Apartments und ein Parkhaus. Wir stellen den Stand der Dinge vor und diskutieren darüber, warum Luxuswohnungen, selbst mit einem kleinen Anteil an geförderten Wohnungen das Wohnungsproblem in Leipzig nicht lösen, sondern zu mehr Gentrifizierung beitragen.

Treffpunkt: Plagwitzer Bahnhof, vor dem Heiter bis Wolkig

Orga: Bürgerinitiative Bürgerbahnhof Plagwitz erhalten

www.bahnhof-plagwitz.de

16:00 – 20:00 Uhr

Kuchen, Küfa und Kultur – Lernt unsere Hausprojektstraße kennen!

Ort: Zollschuppenstraße (Plagwitz)

Orga: Zolle 7 e.V.

www.zolle7.de

16:00 – 19:00 Uhr

Solidarisch mit Drinks und Snacks für den Polylux e. V.

Das Hausprojekt Klinge10 stellt sich vor und versorgt euch mit Sekt, Smoothies und Waffeln. Alle Einnahmen werden an das Netzwerk Polylux e.V. gespendet.

Ort: Ecke Markranstädterstr./Klingenstr.

Orga: Klinge10
https://klinge10.de/

17:00 – 19:00 Uhr

Grillen und Getränke – mit uns aus der E113. Kommt gern mit Kindern vorbei!

Ort: Eisenbahnstr. 113 (Volkmarsdorf)

Orga: E113 (ein Haus der SoWo Leipzig Genossenschaft)

sowo-eg.org

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Sonntag, 7. April 2024

12:00 – 16:00 Uhr

Solidarische Nachbarschaftsbefragung zum Stadtteil und Wohnen

Ort: Merseburgerstr./Karl-Heine-Str. (Lindenau)

Orga: Kiezvernetzung West

Online: https://kieverwest.noblogs.org

12:00 – 16:00 Uhr

Infostand, kleiner Hausflohmarkt, Kaffee und Überraschungen

Ort: Fichtestr/Nähe Kochstr. (Südvorstadt)

Orga: Mieter*innengemeinschaft

12:00 – 18:00 Uhr

BINGO Brunch im Atari

Im Rahmen der Housing Action Days und als Einstimmung auf den
diesjährigen Atari Geburtstag, der am 25.Mai gefeiert wird, gibts am
Sonntag den 7.4. einen BINGO Brunch.
Um 12 gehts los mit Food, Berliner Weiße, Mimosas und anderen Drinx.
Ab 13 Uhr wird gezockt um nice Preise!
Also heißt es: Vorbeikommen und absahnen!

Und wenn ihr helfen wollt, dass das Atari wieder mehr belebt wird und
noch viele Jahre erhalten bleibt, kommt vorbei sprecht uns an und bringt
euch ein! d.i.y. means do it together.

Ort: Atari (Kippenbergstr. 20)

Orga: Atari

13:00 – 15:00 Uhr

AWC-Infostand

Ort: Wolfgang-Heinze-Str. 22 (Connewitz)

Orga: Alternative Wohngenossenschaft Connewitz eG

13:00-16:00 Uhr

Unsere Thiere unser Bach, alle bleiben unter’m Dach! – Ausstellung/Kurzvortrag/Hausspaziergang

Ort: Thierbacherstraße 6 (Connewitz)

Orga: T6

13:00 – 16:00 Uhr

Infostand: Wie kann ich wohnungspolitisch aktiv werden? Einladung zum Mitmachen/Kennenlernen

Ort: Connewitzer Kreuz

Orga: Stadtteilinitiative Vernetzung Süd

https://vernetzungsued.de/

13:00 – 16:00 Uhr

Sekt, Popcorn, Infostand

Ort: Wolfgang-Heinze-Str. 43 (Connewitz)

Orga: Wolle 43 e.V. – Verein für kollektive Wohnformen

https://wolle43.home.blog/

13:30 – 16:00 Uhr

Kritischer Rundgang zu Verdrängung von Mieter:innen und Bleibestrategien

Route: Von Torgauer Platz (an der Rundbank) bis Rabet-Park (Abschlusskundgebung)

Orga: verschiedene Recht-auf-Stadt-Gruppen und Initiativen

14:00 – 15:00 Uhr

Solidarischer Neubau mit Kantine im Herzen von Connewitz: Die Genossenschaft Leika plant einen solidarischen Neubau mit 36 Wohnungen und einer Kantine im Herzen von Connewitz. Modell-Ausstellung, Film und Q & A mit Vertreterinnen der Gruppe und dem Architekten auf dem zukünftigen Grundstück.

Ort: Wolfgang-Heinze-Str. 29 (Connewitz)

Orga: LEIKA (Leipziger Wohnungsgenossenschaft Leika eG)

leika-leipzig.org

14:00 – 17:00 Uhr

„Südvorstadt für alle“: Kaffee, Kuchen, Hofaktionen, Haustouren und Infos zur Kampagne für ein sozial und ökologisch nachhaltiges Sanierungsmodellprojekt im kommunalen Bestand

Wir wollen mit Euch die Kampagne „Südvorstadt für alle“ feiern, die mittlerweile 1 Jahr alt wird – und schauen wie es weitergehn kann. Wir  haben in diesem Jahr einiges erreicht (mehr Öffentlichkeit, Ratsbeschluss), aber auch ein paar Niederlagen einstecken müssen (Kochstr. 13/15 fällt raus, intransparentes Umsetzungskonzept). Nichts geht jedoch ohne die Unterstützung der Nachbarschaft – auch weil wir ein Thema berühren, das grundlegend in ganz Europa weiter brisant sein wird: Ökologisch notwendige Sanierungen ohne Verdrängung zu bewerkstelligen! Um mit Euch ins Gespräch zu kommen und nachbarschaftlich sich zu verknüpfen, haben wir folgendes geplant:

– Führungen durch’s Haus

– Redebeitrag zu Modellprojekt und Kampagne

– Drei Stücke für Solovioline mit Irina Zwiener (u.a. bei MDR Sinfonieorchester)

– Plakat für Dich – „Südvorstadt für alle“: Wählt Euch 1-4 der schicken Motive aus, für ein Recht auf Stadt in Euren vier Wänden!

– Infomaterial 

– Tischtennis

– Kuchen, Kaffee und Essen aus dem Wok

Ort: Kochstr. 59-63 (im offenen Hinterhof) (Südvorstadt)

Orga: Südvorstadt für alle – 105 LWB-Wohnungen sozial-ökologisch sanieren!

http://vernetzungsued.de/suedvorstadt-fuer-alle/

16:00 – 19:00 Uhr

Abschlusskundgebung Housing Action Days 2024 – mit Redebeiträgen, Riesenjenga, Infoständen sowie Kinderschminken, Snacks und vielem mehr

Ort: Rabet-Park (Neustadt-Neuschönefeld)

Orga: verschiedene Leipziger Recht-auf-Stadt-Initativen

Gerichtsverhandlung 17.05.2022 – Mieterhöhungsverlangen in der Kantstr. 55-63

+++ Wenn die ortsübliche Vergleichsmiete laut Leipziger Mietspiegel bei einer jahrelang unsanierten Wohnung mit Ofenheizung nicht greift +++

Die Vernetzung Süd hat einen Bericht zur Gerichtsverhandlung über das Mieterhöhungsverlangen gegenüber Mieter*inen in der Kantstr. 55-63 geschrieben. Nachlesen könnt ihr diesen hier.

Die zweite Gerichtsverhandlung, in der auch eine Entscheidung in dieser Sache gefällt wird, findet am 14.06.2022 statt.

Fest der Nachbarschaften 25.9.2021

Initiativen für bezahlbares Wohnen vernetzen sich

Am 25. September veranstalten verschiedene wohnungspolitische Initiativen aus Leipzig erstmalig das Fest der Nachbarschaften. Es findet zwischen 14 und 18 Uhr auf dem Alexis-Schumann-Platz in der Südvorstadt statt. Das Fest ist eine Anlaufstelle für Mieter*innen, die sich mit ihrer bedrängten Wohnsituation nicht länger abfinden wollen und nach Austausch und Vernetzung suchen. Es ist darüber hinaus ein Signal an Immobilienwirtschaft und Politik, dass eine grundsätzliche Wende in der Wohnraumversorgung notwendig ist.

Wie in anderen Großstädten spitzt sich auch in Leipzig die Lage am Wohnungsmarkt zu. Das fängt bei der Miete an, die regelmäßig erhöht wird, ohne dass sich die Wohnqualität verbessert. Es geht weiter mit der Mietbelastungsquote, die im Durchschnitt bei 30 % und bei unteren Einkommensgruppen bis zu 46 % beträgt. Es endet bei der Verdrängung von Mieter*innen aus den Quartieren, die in wenigen Fällen öffentlich wird, häufig aber unsichtbar bleibt, wie bei den vielen Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen. Zum Auszug getrieben, finden die Betroffenen in ihren Wohngegenden keine bezahlbaren Angebote. Es wird zu wenig gebaut und zu teuer. Selbst öffentlich geförderte Wohnungen sind mit einer Miete von 6,50 € und einer 15-jährigen Belegungsbindung keine Alternative, zumal sie ohnehin nur für jene infrage kommen, die sich am Markt nicht selbst versorgen können, mit Wohnen als öffentliches Gut aber nichts zu tun haben. Wohnungskonzerne wie Vonovia und Deutsche Wohnen gewinnen immer mehr Einfluss. An den Kapitalmärkten sind sie auf die Steigerung der Dividende angewiesen; Leidtragende sind die Mieter*innen. Aber auch kommunale Eigentümer sind nicht in jedem Fall gemeinwohlorientierte Unternehmen, wie die LWB bewiesen hat als sie während der Pandemie die Mieten im Musikviertel erhöhte.

Diese Entwicklung wird politisch nur zaghaft gebremst. Eine echte Trendwende für eine marktferne Wohnraumversorgung ist nicht erkennbar. Das wirft die Frage nach Demokratie auf: Wer entscheidet eigentlich darüber, was in der Stadt passiert? Wie werden die Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Menschen, die hier wohnen politisch abgebildet? Mit dem Fest der Nachbarschaften, in dessen Zentrum eine offene Versammlung von Mieter*innen steht, soll eine Debatte darüber angestoßen werden, wie wir in der Stadt gemeinsam leben wollen und wie wir unseren Vorstellungen Kraft verleihen können.

Über die Veranstalter
Das Fest der Nachbarschaften wird von verschiedenen Leipziger Initiativen ausgerichtet, die sich für eine soziale Wohnraumversorgung und eine gemeinwohlorientierte Wohnungswirtschaft einsetzen. Wir beraten Mieter*innen, organisieren Protest, entwickeln politische Forderungen und machen Vorschläge für eine alternative Wohnungspolitik.

Die beteiligten Initiativen sind:
IG Kantstraße
Leipzig für alle: Aktionsbündnis Wohnen
Mietergemeinschaft Schönefelder Höfe
Nachbarschaftsinitiative Musikviertel
Netzwerk – Leipzig Stadt für alle
Solidaritätsnetzwerk Leipzig
Vernetzung Süd – Stadtteilinitiative aus Connewitz & Südvorstadt
Wohnprojekt Thierbacher Straße 6

Filmvorführung 22.05.21

Samstag gibt es 19.30 Uhr in der Holteistr. Ecke Georg-Schwarz-Str. 10 eine Filmvorführung. Gezeigt wird „Push – für das Grundrecht auf Wohnen“, organisiert von den Leuten der Georg-Schwarz-Str. 10. Der Film soll gut sein!
Danach soll es eine Diskussionsrunde geben (wenn Interesse besteht).

Aus der Ankündigung:

Wie sicherlich einige von euch mitbekommen haben wurde vor einigen Wochen der hart erkämpfte Mietendeckel für Berlin durch das Bundesverfassungsgericht gekippt. Mieten steigen, Löhne nicht. Das heißt für viele Menschen Angst vor Schulden, Angst vor Verdrängung und Angst vor Zwangsräumung.
Nicht nur der Wohnraum, auch Buchläden, Kiezkneipen, alternative Zentren, Cafés und Jugendzentren fallen der reinen Profitsteigerung zum Opfer. Sie werden gekündigt und geräumt. Aktuelle traurige Beispiele sind nicht zuletzt die Potse und Köpi in Berlin sondern auch das P31 in Nürnberg.

Wir wollen informieren und mit Hilfe eines Dokumentationsfilms und einer Diskussionsrunde auf Gentrifizierung aufmerksam machen, zum Nachdenken anregen, und uns natürlich solidarisieren.

Die Veranstaltung findet draußen statt, ist aber Regen geschützt.
Bitte tragt Masken und haltet euch an die Abstandsregelungen.

Mehr Infos findet ihr hier:
https://www.facebook.com/events/4113800835362501/

Offener Brief der IG Kantstraße an die Stadt Leipzig (April 2021)

In einem Offenen Brief wendet sich die IG Kantstraße an Oberbürgermeister Jung und Baubürgermeister Dienberg.
Sie fordern beide auf, mit ihnen in einen direkten Dialog zu treten und die Häuser der Kantstraße 55/57 durch die LWB oder die Stadt Leipzig zur Nutzung für die verbliebenen Mieterinnen zurück zu kaufen. Des weiteren fordern sie Investorinnen, wie GRK Holding, Instone Real Estate und Campus Altbausanierung GmbH, wirksam in die Pflicht zu nehmen, eine Stadtpolitik zu schaffen, die
endlich das Ziel von sozialer Gerechtigkeit für alle Mieter*innen in den Mittelpunkt stellt und Wohnraum und Bauland nachhaltig der Spekulation entzieht.

In der Leipziger Zeitung könnt ihr den Brief online nachlesen.

Kantsraße 55-57 (André L. CC BY 3.0)

Redebeitrag zum HAD 2021 von Stefan Lange

Jeder Mensch ist mit unveräußerlichen Rechten ausgestattet.

Das heißt nicht, dass jeder Mensch gleich ist.

Aber er hat durch den Schöpfungsakt und sein Mensch-sein-an-sich Rechte,
die für ihn als Einzelnen
in einer von Ihm gewählten Gemeinschaft
an einem von Ihm gewählten Ort
garantieren,
dass er unbeschadet leben und teilnehmen darf und kann.

Er hat das Recht an diesem Ort zu verweilen, oder zu gehen.
Er hat das Recht sich einzubringen, oder zu dulden.
Er hat das Recht dort zu protestieren, oder zu schweigen.

Und niemand darf um seiner eigenen Vorteile wegen diese Rechte einschränken.
Und niemand darf die Regeln, Gesetze und Verordnungen für diese Gemeinschaft

auf Grund seiner Macht,
seiner Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder
seiner Aufgabe in unserer Gesellschaft
so gestalten, dass der Einzelne nicht mehr sein kann was er ist:
Ein Individuum mit Würde.

Und wenn wir diese einleitenden Gedanken jetzt herunterbrechen
auf das Wohnen
das Leben
in unseren Städten und Gemeinden
kommen wir unweigerlich zu dem Schluss:

Wohnen ist ein Menschenrecht.

Es stattet uns mit der Sicherheit aus, die wir benötigen um gesund zu bleiben an Körper und Geist.
Es stattet uns mit den Rechten aus, die es uns ermöglichen gestaltend mitzuwirken.
Es stattet uns mit der Gewissheit auf eine Zukunft aus.

Für unsere Liebe und für unsere Sorgen
für unsere Partner und für unsere Kinder
für unsere Freunde und auch unsere Feinde.

Und deswegen ist Wohnen soviel mehr als ein Tisch und ein Bett in einem Raum.
Wohnen bedeutet Würde, die uns durch die Angst vor der Vertreibung genommen wird.

Und wenn man einmal begriffen hat,
dass das Umlauten des Begriffes Wohnung in Immobilie dazu geführt hat,
die Wohnung ohne Menschen, die darin leben, zu denken,
dann begreift man auch, dass man hier ein Menschenrecht veräußert.
Es wird zur Handelsware.

Und wer über einen Gegenwert verfügt, sei es Geld oder Macht oder Gewalt,
der hat die Möglichkeit mit der Würde der Menschen Handel zu treiben
und damit letztendlich mit den Menschenrechten an sich.

Deswegen:
Lasst uns das Leben und die Menschen als Wohnen denken.
Lasst uns das Wohnen als Idee der Daseinsvorsorge in unserer Gesellschaft verankern.

Und gerade deswegen sind Wohnungen
keine Handelsware, weil sie Menschen enthalten.

Es braucht die Abschaffung der rein profitorientierten Wohnungswirtschaft.
Es braucht die Wiedereinführung der Gemeinnützigkeit der Wohnungsbewirtschaftung.
Es braucht die Veränderung der Regeln, Gesetze und Verordnungen für ein

sicheres und würdevolles Wohnen
für jeden, der möchte
für jeden Ort, den er sich wählt

weltweit!

Onlineveranstaltung des linXXnet am 30.03. 19Uhr zu wohnungspolitischen Fragen (während der Pandemie) und Rückblick auf den Housing Action Day

Die Wohnungsfrage ist eine der großen sozialen Frage unserer Zeit. Seit
Jahrzehnten sinkt das Angebot von bezahlbarem Wohnraum. Aus Immobilien
und Grundstücken wird zunehmend Profit geschlagen. Vor allem Menschen
mit geringem Einkommen geraten unter Verdrängungsdruck. In der
Corona-Pandemie zeigt sich so stark wie nie zuvor, dass Wohnen (noch)
kein Grundrecht ist: Mieten werden ungeachtet der Einkommenssituation
eingefordert, teilweise sogar erhöht. Die Immobilienpreise steigen auch
während der Pandemie 2020/2021. Geflüchtete werden zu einem Leben in
beengten Gemeinschaftsunterkünften, Wohnungslose zu einem
illegalisierten Dasein auf der Straße gezwungen. All jene, für die
Wohnen keinen Schutz bedeutet, trifft die Pandemie am härtesten. Die
Gewinner hingegen sind große Wohnungsunternehmen: So steigert etwa
Vonovia seinen operativen Gewinn 2020 um 10,6% auf 1,35 Milliarden Euro.
Zeitgleich fährt der Aktienkonzern seine Investitionen in Instandhaltung
und Modernisierung von Gebäuden zurück, um die Gewinne zu halten.

Seit einigen Jahren formiert sich weltweit Widerstand gegen diese
Entwicklungen. Allein in Leipzig beteiligten sich in in den letzten
Jahren tausende Menschen an Demonstrationen, die von einem breiten
Bündnis wohnungspolitischer Gruppen organisiert wurde. Und auch in
diesem Jahr finden am und um den „Housing Action Day“ am 27.03. Aktionen
deutschland- und europaweit statt.

Die Veranstaltung „Wer zu Hause bleiben soll, braucht eine Wohnung:
Wohnen und Mieten in der Pandemie“ versteht sich als Beitrag zum Housing
Action Day. Gemeinsam beleuchten wir die aktuelle Situation und die
Probleme vor denen Mieter*innen und Menschen, die gar keine Wohnung
haben, bundesweit und hier in Leipzig zur Zeit stehen. Wir fragen, was
nun nötig und möglich ist, um ein Wohnen für alle zu ermöglichen und
gehen damit mit der Veranstaltungsreihe „Klardenken!“ in eine neue
Runde. Moderiert von Elisa Gerbsch (Stadtforscherin und Mietaktivistin)
diskutieren am 30.03. ab 19Uhr:

Carsten Möller (LWB-Mieter*innen aus dem Musikviertel)
Barbara Heinz (Wohnungslosenhilfe – SAFE)
Armin Kuhn (wohnungspolitischer Referent der Linksfraktion im Bundestag)
Jule Nagel (Landtagsabgeordnete und Stadträtin in Leipzig)

Die Teilnahme ist über den Webbrowser hier möglich:
https://bbb.linxx.net/b/dir-dp0-aix-nes

Weitere Details gibt es auf Faceboock:
https://www.facebook.com/events/537865907218918/