26. März 2020
Wohnungslose wurden in der Zeit des Nationalsozialismus als »Asoziale« verfolgt und in Arbeitshäusern und Konzentrationslagern interniert. Erst vor wenigen Wochen hat der Deutsche Bundestag die formale Rehabilitierung von »Asozialen« nachgeholt und sie offiziell als Verfolgte und Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft anerkannt.
Menschen mit diesem Schicksal gehörten auch zu den Insassen der Städtischen Arbeitsanstalt in der Leipziger Riebeckstraße 63. Der Initiativkreis Riebeckstraße63 will mit einer Veranstaltungsreihe einerseits an diese Opfergruppe national- sozialistischer Verfolgung erinnern und anderseits auf die heutige Situation wohnungsloser Menschen aufmerksam machen und darüber ins Gespräch kommen.
Im Podiumsgespräch soll der Bogen von der historischen Vergangenheit zu heute geschlagen werden, indem unter anderem nach Kontinuitäten der Diskriminierung und Stigmatisierung von Wohnungslosen gefragt wird. Mit Fokus auf Leipzig werden heutige Konzepte zur Versorgung Wohnungsloser sowie die Einbindung von Betroffenen in die Erarbeitung derartiger Papiere diskutiert sowie geschlechtsspezifische Unterschiede im Bereich der Wohnungslosenhilfe erörtert.
PODIUMSGESPRÄCH mit Annegret Wegner (Leiterin Alternative I im Städtischen Klinikum »St. Georg« Leipzig), Tom Hübner (Sozialamt Stadt Leipzig) und Andreas Dohrn (Pfarrer St. Petri Kirche Leipzig), Moderation: Tobias Prüwer (kreuzer - Das Leipzig Magazin)