"In Leipzig wohnen? Den Luxus gönn ich mir!"
22. März 2020 –
Startort: DIE LINKE Wahlkreis- und Kulturbüro in der Mariannenstraße 101
Leipzig,
Das (Menschen-)Recht auf ein Dach über dem Kopf wird vor allem für Mieter*innen immer mehr zum voraussetzungsvollen Luxusumstand. Während manche Menschen in unserem schönen Kiez nun aber nichts mehr finden, machen sich andere Menschen im "Dachtraum", der "Gartenoase" oder dem "Traumbadezimmer" gemütlich. Jüngst thematisierte das Zeitgeschichtliche Forum den "Puren Luxus" mit einer Ausstellung. Dort hieß es, die Wahrnehmung und Bewertung von Luxus hänge "von der jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Situation ab, aber auch von der wirtschaftlichen Lage jedes Einzelnen.“ In was für einer Situation und Lage sind wir also historisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich, wenn Wohnungen gebaut werden, die sich niemand leisten kann, die Kluft zwischen arm und reich immer größer wird und die Stadtbewohner*innen sich gemäß ihres sozialen und ökonomischen Status in verschiedene Stadtviertel räumlich aufteilen müssen? Der Leipziger Osten wird immer wieder als ein "Hotspot" der Gentrifizierung in der Stadt diskutiert. Doch welche Phänomene und Mechanismen stehen eigentlich hinter diesem Begriff? Wer ist Treiber und wer ist Opfer dieser Entwicklungen?
Mit diesen Fragen im Gepäck wollen wir uns am 22.03. auf die Reise zu den Häusern und Wohnungen begeben, die dafür sorgen, dass wir Maßnahmen wie die Milieuschutzsatzung, den Mietendeckel und Enteignungen erst brauchen. Nach einem Input-Vortrag zu Verdrängung und Gentrifizierung besichtigen wir an vier ausgewählten Stationen, wie Wohnungen aussehen, die für Renditeerwartungen anstatt für Menschen gebaut werden. Im Anschluss wollen wir das Gesehene und Erlebte gemeinsam diskutieren.