Besser Wohnen Radio am 27.3.2021, 16-17 Uhr auf Radio Blau

In jedem Land ist die Situation ein bisschen anders. Aber überall in Europa gibt es die gleichen Probleme mit steigenden Mieten, Vedrängung und der Umwandlung von Wohnungen in Profitmaschinen. Die großen Wohnungsunternehmen sind in der Regel Aktiengesellschaften und transnational organisiert. Darin sind sie den Mieterinnen und Mietern voraus. Es wird Zeit, das zu ändern! Je mehr Menschen sich über Grenzen hinweg für eine gemeinwohlorientierte Wohnraumversorgung und Stadtentwicklung einsetzen, desto größer die Chance auf Erfolg! Deshalb gibt es seit einigen Jahren den Europäischen Aktionstag für bezahlbares Wohnen. Er findet Ende März statt, weil dann in vielen Ländern die Winterpause für Zwangsräumungen endet und Mieter*innen, die nicht zahlen können oder denen gekündigt wurde, auf die Straße gesetzt werden. Dieses Jahr ist der Aktionstag am 27. März. In der Radiosendung machen wir eine Reise in verschiedene deutsche Städte und berichten von der Situation vor Ort und den Kämpfen für eine Stadt für Alle.

Besser Wohnen Radio: 27.3. um 16 bis 17 Uhr bei Radio Blau auf den Frequenzen 99,2 MHz, 94,4 MHz und 89,2 MHz und im Internet: http://stream.radioblau.de/

Wohnen für Menschen – statt für Profite!
Housing for people – not for profit!
Du logement pour les gens – pas pour le profit!
Viviendas para las personas, no para el beneficio!

Leipziger Modellprojekt “Eigene Wohnung”

In Leipzig soll das Konzept Housing First in einem Modellprojekt umgesetzt werden, denn Wohnen ist Menschenrecht! Das Konzept soll #wohnungslose Menschen zuallererst in eine eigene Wohnung bringen und zeigt z.B. in Finnland seit Jahren anhaltende Erfolge. Auch dafür steht der Housing Action Day am 27.3.2021.

Mehr dazu könnt ihr in der Pressemitteiung vom Leipziger Dezernat Soziales, Gesundheit und Vielfalt lesen

In Sachsen steigen die Mieten

Die Sächsische Zeitung berichtet davon, wie drastisch die #Mieten in Sachsen in den vergangenen zehn Jahren gestiegen sind. Am stärksten zog der Mietpreis in Leipzig an: von 5,03€ im Jahr 2011 auf 7,17€ 2020 (nettokalt).

Daher kommt zum #HousingActionDay zu einer der drei Kundgebungen #le2703:

14 Uhr Neustädter Markt
14 Uhr Connewitzer Kreuz
14 Uhr Adler

Aktionen zum HAD 27. März 2021

Am Samstag, den 27.03.2021 finden zum Housing Action Day verschiedene Aktionen statt, um für das Recht auf Wohnen und die Situation der Mieter_innen in Leipzig aufmerksam zu machen.

Ab 14 Uhr finden Kundgebungen statt
– am Neustädter Markt
– am Connewitzer Kreuz
– Am Adler

Von 11-16 Uhr macht die Nachbarschaftsinitiative Musikviertel
unter dem Motto “Mieten stoppen – Vielfalt erhalten. Musikviertel gemeinsam erhalten”
in der Karl-Tauchnitzstr. 15 auf die Situation der Mieter_innen im Musikviertel aufmerksam.

Die Mietergemeinschaft Schönefelder Höfe produziert eine Radiosendung, die ihr ebenfalls an diesem Tag auf Radio Blau hören könnt. Genaue Sendungsdaten findet ihr hier bald.

Aufruf zum HAD 2021 des Bündnisses gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung

Bundesweit planen Mieter*innen und Recht auf Stadt-Gruppen schon seit geraumer Zeit den Housing Action Day 2021 am 27. März. Unten könnt ihr den Aufruf des Aktionsbündnisses lesen. Here you can read this also in other languages.

Wie wollen wir leben? Gemeinsam für eine solidarische Stadt!

Noch ist Winter im Zeichen der Pandemie, aber bald kommt der Frühling. Zeit für Träume und Visionen, Zeit für Protest und Widerstand. Lasst uns  gemeinsam kämpfen für eine solidarische Stadt: Macht mit beim Housing Action Day 2021 am 27. März!

Heraus aus der Krise

Eine würdevolle und sichere Wohnung ist die dritte Haut jedes Menschen und ein Grundbedürfnis. Während Menschen mit einer Wohnung zu Hause bleiben können, um solidarisch die Pandemie zu bekämpfen, können sich Wohnungslose auf der Straße und Geflüchtete in ihren Massenunterkünften kaum vor Corona schützen. Die häusliche Gewalt gegen Frauen nimmt zu. Während Immobilienkonzerne weiter hohe Renditen erzielen, müssen Mieter*innen in Kurzarbeit oder verlieren ihre Jobs ganz. Die schon zuvor zu hohen Mieten werden unbezahlbar. Auch Betreiber*innen von Kleingewerbe kämpfen um ihr Überleben. Während der Staat große Wirtschaftsbetriebe mit milliardenschweren Rettungspaketen unterstützt, wird die Kulturszene in den Lockdown geschickt und Begegnungsorte werden geschlossen. Auch hier herrscht Existenzangst. Arbeitsplätze werden vernichtet. Zudem droht ein großer Verlust an Inspiration und gesellschaftlichem Austausch.
In der Krise verschärft sich die soziale Frage und damit auch die Mieten- und Wohnungskrise. Die Kluft zwischen Privilegierten und Nicht-Privilegierten wird tiefer und breiter. Das wollen wir nicht hinnehmen. Deshalb fordern wir:

1) Wohnungen für alle!

Wohnungslose und Geflüchtete in Wohnungen oder Hotels unterbringen!
Leerstand beenden! Besetzungen legalisieren!
Mehr Plätze in Frauenhäusern!
Zwangsräumungen, Versorgungssperren und Kündigungen verhindern!

2) Mietschulden erlassen!

Wohnraum, Kleingewerbe, Kulturszene und soziale Zentren sichern!
Keine Subventionen für hohe Mieten und Finanzinvestor*innen!

3) Mieten senken – Gewinne umverteilen!

Höchstmieten festsetzen!
Krisengewinne abschöpfen – Sonderabgabe zur Bewältigung der Corona-Krise!

4) Bodenspekulation beenden – Wohnungskonzerne vergesellschaften!

Wohnraum und Boden dürfen keine Ware sein!

Zusammen kämpfen für eine solidarische Stadt

Die Stadt als unser Lebensumfeld soll unsere Bedürfnisse widerspiegeln. Wir brauchen eine Stadt, wo das Glück und das Leben der Vielen mehr zählt als das Streben nach Macht und der Reichtum von wenigen.

Trotz der Pandemie gibt es starke Antworten. Wir kämpfen zusammen mit »Deutsche Wohnen & Co. enteignen!« für die Vergesellschaftung von Immobilienkonzernen und unterstützen die Forderungen nach einem bundesweiten Mietenstopp/Mietendeckel. Wir begrüßen die Arbeit von Mietervereinen und unterstützen den Aufbau von Mieter:innen-Gewerkschaften und anderen Formen der Organisierung von unten. Wir sind an der Seite aller Gruppen, die sich für eine antirassistische, feministische, klimagerechte und barrierefreie Stadt einsetzen, und rufen dazu auf, unsere Kämpfe zusammen zu führen. Vernetzen wir uns, um gemeinsam diese Stadt zu gestalten!

Auch über die Miet- und Wohnungsfrage hinaus fragen wir: Wie wollen wir gemeinsam leben?

In einer Stadt
… mit der Möglichkeit für jede*n zu wohnen, wie sie*er möchte …
mit einer gerechten Verteilung der Ressourcen und der gesicherten Erfüllung unserer
Grundbedürfnisse …
mit Kultur, Toleranz und Räumen für unsere Unterschiedlichkeit …
mit einem respektvollen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen ….

Träumt, spinnt Visionen und baut mit an der solidarischen Stadt!
Wir sehen uns beim Housing Action Day 2021!

Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn

Die LWB erhöht die Mieten im Lockdown

Im Musikviertel hat sich eine Nachbarschaftsintitative organisiert, da die LWB innerhalb von 24 Monaten schon die zweite Mieterhöhung an Mieter_innen stellt.

Hier der Aufruf der Nachbarschaftsinitiative Musikviertel mit Link zum Offenen Brief und dem Kontakt zur Initiative:

Liebe Leute,
mitten im Corona-Lockdown erhöht die LWB im Musikviertel die Nettokaltmieten von über 100 Mieter:innen. Bei einigen ist es bereits die zweite Anhebung innerhalb von 24 Monaten.

Das können wir so nicht laufen lassen und haben uns hier als Nachbarschaftsinitiative organisiert. Unsere Gespräche und Korrespondenzen mit dem Unternehmen, einigen Politiker:innen und vielen Mieter:innen machten deutlich, dass die Erhöhung Teil einer systematischen Mietanhebung ist. Selbst formulierte es die LWB vor einigen Tagen so: „Die wirtschaftlich notwendigen Mieterhöhungspotenziale hinsichtlich des Bestandsportfolios der LWB liegen vordergründig schwerpunktmäßig nur in guten und sehr guten Lagen und müssen dort realisiert werden.“

Das Musikviertel ist für Planspiele in Sachen „Vergleichsmiete“ wie geschaffen, denn bei genaueren Blick handelt es sich inzwischen schon um zwei Stadtteile: hier die mondänen Gründerzeitgebäude von vor 1900 und die luxuriöse Neubauten von nach 1990, dort die Plattenbauten aus DDR-Ära mit etwa 1000 Wohnungen. Dadurch sind die Mietpreise extrem unterschiedlich und erlauben es der LWB, auf Grundlage des §558 des BGB im Dreijahresrhythmus 15% anzuheben. Mieterhöhungen, da ist das Unternehmen deutlich,„bleiben auch zukünftig notwendig“ (LWB in einem Schreiben an uns).

Wir haben einen Offenen Brief an die Geschäftsführerinnen und den Aufsichtsrat der LWB verfasst, den wir in der kommenden Woche veröffentlichen. Bei Interesse können Sie ihn hier nachlesen:
https://bit.ly/2Y4tr8G

Bislang haben 30 Mieter:innen unterschrieben. Wenn auch Sie Ihren Namen unter den Offenen Brief setzen möchten, schreiben Sie uns einfach eine Mail: mieterinnen@web.de

Falls Sie als LWB-Mieter:in Nachteile fürchten, genügt zur Unterzeichnung auch Vorname und der erste Buchstabe Ihres Nachnamens oder – umgekehrt – erster Buchstabe des Vornamens und Nachname. Es geht nicht um die Rückidentifizierbarkeit aller Unterzeichner:innen, sondern darum, dass unsere Sorgen Gehör finden und wir eine Debatte über die zukünftige Mietpreispolitik in unserer Stadt eröffnen.

Liebe Grüße, Carsten Möller

Nachbarschaftsinitiative Musikviertel

Info-Veranstaltung 5.11.2020

Am 5. November 2020 stellt das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung die “Soziale Erhaltungssatzung” vor. Ziel der Maßnahme ist es, die Bewohner/-innen im Leipziger Osten vor Verdrängung zu schützen.

Die Veranstaltung findet im Livestream auf www.leipzig.de/soziale-erhaltungssatzung statt. Über eine Chat-Funktion können Fragen zu den Sozialen Erhaltungssatzungen an das Podium gerichtet werden.

“Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft? – Es reicht!”

Das Solidaritätsnetzwerk Leipzig äußert sich in einem Artikel in der Online-Zeitung “Perspektive” über die katastrophale Miet- und Wohnsituation in der Gerstersiedlung in Lößnig/Dölitz-Dösen. Viele der Wohnhäuser gehören der LWB.

Den Artikel findet ihr hier.